Nutz.Tier.Wohl
regionale Erzeugung mit Fokus
auf Tiergesundheit und Ressourcenerhalt
Schweinehaltung
Zusammenfassung: Die Art und Weise, in der wir Schweine halten, hat sich über Jahrzehnte entwickelt. Heute leben unsere Schweine in hellen Ställen, in denen Tierwohl, optimale Betreuung und die Gewährleistung von hoher Lebensmittelqualität großgeschrieben werden. Dokumentiert wird dieser Anspruch durch die Teilnahme am QS-System und der Initiative Tierwohl. Darüber hinaus liegen uns folgende Kriterien am Herzen:
- Regionaler Ferkelbezug mit eigenem Transport
- Kurze Wege zum Schlachthof
- Eigene Futterherstellung
- Moderne, tierwohlorientierte Haltungssysteme
- Ressourcenschonende Stallhaltung
- Hoher Arbeitsschutz für Familie und Mitarbeiter
Schweinemast
Stallhaltung früher und heute
Moderne Stallhaltungssysteme, wie sie heute bei uns und auf vielen anderen Betrieben vorherrschen, haben sich über Jahre und Jahrzehnte in einem stetigen Optimierungsprozess entwickelt. Sie sind auch Ausdruck davon, wie sich die Ansprüche im Laufe der Jahre verändert haben.
In den Anfängen der Stallhaltung stand im Fokus, ein kontrollierbares Umfeld für die Nutztiere zu schaffen, in dem das Eindringen von Krankheiten und Keimen oder das Ausbreiten von Seuchen verhindert werden konnte (Biosicherheit). Später waren es Themen wie die Effizienzsteigerung im Bereich von Futter- und Energieverbrauch, aber auch der Arbeitsschutz beim Umgang mit den Tieren, die die Entwicklung der Ställe prägten. In den vergangenen Jahren hat sich das Hauptaugenmerk eindeutig in Richtung Tierwohl, also der größtmöglichen Berücksichtigung der natürlichen Verhaltensweisen der Nutztiere, und in Richtung des Umweltschutzes, nämlich der Reduktion von umweltschädlichen Emissionen aus den Ställen, verlagert.
Die modernen Ställe unseres Betriebes versuchen all diese Aspekte möglichst ausgewogen in Einklang zu bringen.
Unsere Schweine leben in hellen, tageslichtdurchfluteten Ställen, haben mehr Platz als es der Gesetzgeber fordert und bekommen kontinuierlich Stroh und andere organische Materialien zur Beschäftigung vorgelegt. Dies wird gewährleistet und extern kontrolliert durch das QS- System und die Initiative Tierwohl (ITW). Im Supermarkt wird Fleisch von unseren Schweinen mit der Haltungsstufe 2 (Stallhaltung plus) gekennzeichnet.
Stroh als Beschäftigungsmaterial
Spaltenboden für Stallhygiene
Größeres Platzangebot als gesetzlich vorgegeben
Kreisläufe und Zyklen
Gefüttert werden unsere Schweine mit dem, was wir auf unseren Feldern ernten, also Gerste, Weizen und Mais, der als CCM (Corn Cob Mix) feucht im Flachlager eingelagert wird. Ergänzt wird die Ration durch den Zukauf von Raps- und Sojaschrot. Geschlossene Kreisläufe und kurze Wege sind uns wichtig. Daher beziehen wir alle Ferkel von einem Betrieb in der Region. Die Ferkel, die dann ca. 30 kg wiegen, werden mit dem eigenen Transportwagen abgeholt und können bereits nach wenigen Minuten Fahrtzeit ihre neuen Ställe beziehen.
Nach ca. vier Monaten haben die Tiere dann ein Gewicht von ca. 120 kg erreicht und werden zum Schlachthof der Firma Westfleisch nach Coesfeld gefahren. Auch dieser Transport dauert nicht länger als eine halbe Stunde.
Anschließend wird der leere Stall von der Decke bis zum Boden komplett gereinigt, desinfiziert und auf 30 ° Celsius aufgeheizt, damit die nächsten Ferkel ein sauberer, keimfreier und warmer Stall erwartet.
Düngung und Ackerfläche
Auf dem Hof verbleiben die Ausscheidungen der Schweine – Kot und Harn, auch Gülle genannt. Die Gülle wird unterhalb des Stalles oder in Hochbehältern gelagert und dann im Frühjahr in der Vegetations- oder Wachstumsphase der Pflanzen auf dem Feld als Dünger ausgebracht.
Für jedes Schwein weisen wir eine bestimmte Fläche Acker nach, auf der wir die Schweinegülle als wichtigen Nährstofflieferanten für unsere Pflanzen nutzen. Konkret bedeutet das, dass wir 170 kg Stickstoff (N), den wichtigsten Nährstoff für das Wachstum der Pflanzen, in Form von Schweinegülle auf jedem Hektar ausbringen können.
Reifendruck-Regelanlage am Güllefass:
- verringert die Belastung des Ackerbodens
- reduziert den Kraftstoffverbrauch der Zugmaschine
Drei Achsen:
- schonendere Verteilung des Gewichts auf dem Ackerboden
Schleppschlauch-Verteiler:
- bodennahe, verlustarme Ausbringung des organischen Düngers
Sensoren und Satelliten steuern die Verteilung der Gülle:
- bedarfsgerechte, standortangepasste Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen