1150 n. Chr. Curtis Birolve - 2023 n. Chr. Hof Schulze Esking, Beerlage
Geschichte
unseres Hofes
Von damals bis heute
Schon im späten Hochmittelalter findet man Hinweise auf eine Ansiedlung an der heutigen Hofstelle
Die Zeit der Landnahme
Zwischen 800 und 1000 wurden weite Flächen auf der Beerlage gerodet und besiedelt, wodurch vermutlich die Hofstätte Schulze Esking gegründet wurde.
Mitteralter bis heute
Schon im späten Hochmittelalter findet man Hinweise auf eine Ansiedlung an der heutigen Hofstelle.
Neuzeit
Werner Schulze Frieling erweiterte die Veredlungswirtschaft und bewirtschaftete den Hof von 1864 bis 1909.
Zeit der Landnahme
Zwischen 800 und 1000 wurden weite Flächen auf der Beerlage gerodet und besiedelt, wodurch vermutlich die Hofstätte Schulze Esking gegründet wurde. Damals entstand die Bauerschaft „Eickrodt“, zu der der Hof lange Zeit gehörte, die den Namen „Eichenrodung“ trug. Es ist wahrscheinlich, dass der Hof von Anfang an ein Schultenhof war, ein Verwaltungsmittelpunkt für mehrere Höfe in der Umgebung.
700 Jahre Zugehörigkeit zum Kloster St. Mauritz
Die Steinfurter Gründer übertrugen die „Curtis“ (= Hof) um 1070 an das Kloster St. Mauritz bei Münster. Über 700 Jahre bestand eine Abhängigkeit zu diesem kirchlichen Grundherren. Als 1811 das Kloster aufgelöst wurde, ging die Grundherrschaft an den preußischen Staat über. Im Mittelalter war es Aufgabe der Schultenhöfe, die Abgaben der anderen Bauern an den Grundherren, in diesem Fall das Stift St. Mauritz, einzutreiben und dort abzuliefern. Zwar war der Schulte selber frei, im Gegensatz zu den sogenannten „Unterhöfen“, die in grundherrschaftlicher Abhängigkeit wirtschafteten, aber auch er musste eine Pacht zahlen. Um 1500 war diese Pacht in Form von 2 Schweinen, 20 Hühnern, 6 Gänsen und 100 Eiern jährlich an das Stift St. Mauritz zu entrichten.
Abschaffung des Leibeigentums
Im Mittelalter war das Schultenamt nicht erblich, verstarb der Schulte, bestimmte der Grundherr einen neuen Verwalter. Dies änderte sich im Laufe der Zeit, der Schulte konnte den Hof an seine Nachkommen vererben. Anfang des 19. Jh. setzte die sogenannte „Bauernbefreiung“ ein. Das Leibeigentum bzw. die Gutsuntertänigkeit wurden abgeschafft, Nicht-Adeligen war es nun erlaubt Grundbesitz zu erlangen. Direkte Auswirkungen hatte die Reform auf den Hof Schulze Esking jedoch zunächst noch nicht. Noch 1833 wurde eine jährliche Pacht von 121 Reichstalern an die preußische Domänenkammer entrichtet. Endlich gelang es Werner Schulze Frieling im Jahre 1850 durch eine Ablösesumme in der Höhe des 18-fachen Pachtbetrages (2178 Talern) den Hof endgültig als freier, selbstständiger Bauer zu seinem Eigentum zu machen.
Vom Mittelalter bis in die Neuzeit
Schon im späten Hochmittelalter findet man Hinweise auf eine Ansiedlung an der heutigen Hofstelle. Vermutlich haben Steinfurter Edelherren dies zur Sicherung ihres Machtbereiches initiiert. Die Größe und die Form des zugehörigen Landes lässt zudem vermuten, dass es sich um eine geplante Gründung eines Hofes mit Schultenrecht handelte.
Entstehung des Hofnamens
Damals hieß die Bauernschaft „Eickrodt“ – also „Eichenrodung“. Der Name „Esking“ entstand vermutlich aus dem Vornamen eines Hofbewohners, etwa im 12. oder 13. Jahrhundert. Damals war es üblich, den Familiennamen mithilfe des Annex „-ing“ an den Vornamen des Familienoberhauptes zu bilden. Ein gebräuchlicher Vorname war zu der Zeit „Esseko“ oder „Etzeko“ , es entstand daraus folglich „Esseking“ oder „Etzeking“. Der Name war an den Hof gebunden, die Bewohner bekamen den Namen „Schulze Esking“ – egal ob dort geboren, als Mann eingeheiratet oder als Pächter eingesetzt. Aufgrund dieser Regelung konnte sich der Name über Jahrhunderte halten, obwohl es mehrfach zu „Einheiraten“, „Umsterben“ und Neuzugängen kam. Erst zur Zeit der preußischen Verwaltung im 19. Jh. änderte sich dies. Der Familienname des damaligen Bauern Werner Schulze Frieling wurde offizieller Name der Hofbewohner. In der Nachbarschaft blieb man dem Hofnamen treu, der Namenszusatz „genannt Schulze Esking“ macht dies deutlich. Die Großeltern des heutigen Hofeigentümers Ludgera und Antonius Schulze Frieling (geb. Wickensack) beantragten schließlich 1951 eine Umbenennung oder vielmehr „Rückbenennung“ auf den tradierten Hofnamen.
Der Hof als Eigentum
Werner Schulze Frieling I. war Pächter von Haus Runde und hatte den Hof Schulze Esking von seinem Bruder Josef Schulze Frieling geerbt, der mit Anna Maria Schulze Esking kinderlos verheiratet war. 1850 kaufte er den Hof Schulze Esking frei. Kurz danach verstarb er kinderlos und vermachte den Hof Schulze Esking sowie die Pacht von Haus Runde an seinen Bruder Franz.
Selber kinderlos vererbte Franz den Schulzenhof an seinen Neffen Werner Schulze Frieling, einem Sohn des vierten Frieling-Bruders Bernard, der diesen aber erst 1864 mit seiner Volljährigkeit bezog. Zwischenzeitlich lag der Hof seit dem Tod von Josef Schulze Frieling 1847 brach und das Haus war unbewohnbar. 1868 bauten daher Werner und seine Frau Gertrud im Alter von 29 und 26 Jahren das jetzige Wohnhaus.
Neuzeit bis heute
Die ersten namentlich bekannten Bewohner waren Johann und Kunne Schulze Esking (ca. 1400 – 1470). Obwohl im Laufe der Zeit mehrfach Bewirtschafter des Hofes kinderlos blieben und der Hof zeitweilig auch von außen verwaltet wurde, entwickelte sich die Hofstelle stets weiter. Mit Philipp und Wiebke Schulze Esking bewirtschaftet mittlerweile die 15. Generation den Betrieb.
Werner Schulze Frieling erweiterte die Veredlungswirtschaft und bewirtschaftete den Hof von 1864 bis 1909. Der engagierte Züchter erwarb Weideland oder verwandelte Ackerland in Grünland, wodurch er um 1900 rund 13 Kühe, etwa 40 Kälber, Bullen und Rinder sowie 30 bis 40 Schweine halten konnte. Anfang der 1950er Jahre wurde der Kuhstall auf 20 Plätze erweitert, da der Traktor die Arbeit der Pferde übernahm. Deshalb verschwanden die Pferde und machten Platz für den erweiterten Kuhstall. In den 1970er Jahren gingen schließlich die Kühe vom Hof, da Werner Schulze Esking, Vater des jetzigen Hofeigentümers, ihn zu einem reinen Schweinemastbetrieb umbaute.
Hofleben von früher bis heute
1920
Hofbewohner um 1920
1946
Szene am Herdfeuer
1961
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1978
4 Generationen
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Maisernte
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